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    Online-Buchhaltungssysteme im Vergleich

    Sowohl Start-Ups als auch ein paar alte Hasen im Bereich der Buchhaltungssoftware haben das Thema „Online-Buchhaltung“ für sich entdeckt und bringen diesen Markt derzeit ordentlich in Bewegung. Warum auch nicht, ist doch Buchhaltung zumindest technisch gesehen Datenverarbeitung in Reinform und bietet sich für ein cloud-basiertes Geschäftsmodell geradezu an. Die Konkurrenz nimmt rasant zu und einen Platzhirsch gibt es noch nicht, Folge: Im Rennen um das beste Angebot werden die Lösungen immer besser und nutzerfreundlicher. Der folgende Artikel vergleicht ausgewählte Anbieter und stellt sie vor.

    Lexoffice

    Lexoffice entstammt der HAUFE-Gruppe, die bereits seit Jahren Produkte und Dienste in den Bereichen betriebliches Rechnungswesen, Buchhaltung und Unternehmenssteuerung anbietet. Von daher darf vermuten, dass dieser Anbieter über die größte Erfahrung auf dem Gebiet verfügt. Dementsprechend positiv fällt auch Lexoffice in der ersten Betrachtung auf: Die Oberfläche ist übersichtlich und freundlich, das Paket ist keinesfalls überladen und bietet alles, was eine einfache Buchhaltung benötigt. Wer es mag, kann sogar mit einer zugehörigen App Belege abfotografieren und zur späteren Verarbeitung hochladen. Hier ist aber Vorsicht geboten: Das Hochladen der Belege scheint mir auf den ersten Blick nicht die Anforderungen an ein „ersetzendes Scannen“ zu erfüllen, die Belege müssen also weiterhin im Original aufbewahrt werden.

    Als Nachteil zeichnete sich anfangs ab, dass Einnahmen nur erfasst werden können, wenn die zugehörige Rechnung in Lexoffice erstellt wird. Da viele Selbständige aber ihre Rechnungen z.B. aus Gründen des Designs („everything is marketing“) in anderen Programmen erstellen, würde dies doppelte Arbeit zur Folge haben. Auf eine Anfrage hin hat der Anbieter allerdings innerhalb von 24 Stunden reagiert (+Punkt) und mittlerweile scheint es auch möglich, Einnahmen direkt zu erfassen.

    Zuletzt fällt positiv auf, dass diverse Möglichkeiten zum Export der Daten angeboten werden. Insbesondere die Tatsache, dass die Buchungsdaten im DATEV-Format ausgegeben werden können, wird den Steuerberater freuen.

    Kosten: EUR 4,90 / EUR 9,90 / EUR 12,90 pro Monat

    Webseite: www.lexoffice.de

    freeFIBU

    freeFibu ist bereits etwas länger am Markt und beim näheren Hinsehen fällt auf, dass die Entwicklung von einer Steuerkanzlei in Düsseldorf betrieben wurde, sodass man auch hier davon ausgehen kann, dass der Anbieter weiß, wovon er redet. Die Oberfläche ist ebenfalls benutzerfreundlich gestaltet, wenn auch nicht derart schlicht wie beim Konkurrenzprodukt Lexoffice. Allerdings, wirklich „free“ ist FreeFibu nur in einer abgespeckten Variante, welche zum Beispiel keine Exportmöglichkeiten für DATEV bietet (die Software, die die meisten Steuerberater in diesem Lande verwenden). Der DATEV-Export im „kostenlosen“ FreeFibu kostet dann nämlich EUR 120,00. In den kostenpflichtigen Paketen hingegen ist sogar ein wenig Steuerberatung (20 bis 100 Minuten) sowie evtl. auch die Jahresabschlusserstellung inbegriffen – das bietet bisher kein Mitbewerber.

    Kosten: EUR 0,00 / EUR 25,00 / EUR 30,00 / EUR 40,00 pro Monat

    Webseite: www.freefibu.de

    Fastbill

    Hinter Fastbill vermutet man zunächst nur eine Lösung zur Rechnungsstellung und Rechnungsüberwachung. Vielleicht war das anfangs auch so, mittlerweile lassen sich aber auch Ausgaben erfassen. Das Tool bedient sich nahezu wie von selbst, ohne große Vorkenntnisse oder Einarbeitungszeiten lassen sich die Funktionen schnell und intuitiv nutzen. Gut gestaltete Auswertungen zum aktuellen Finanzstatus runden das Angebot ab.

    Hervorzuheben ist bei FastBill die Anbindung an paypal. Der Kunde kann eine Rechnung über den berühmten Zahlungsweg begleichen.

    Schwer vermisst wird hingegen die Möglichkeit, die Umsatzsteuervoranmeldung direkt aus dem Programm erstellen und übermitteln zu können. Ebenso sind die Export-Möglichkeiten recht eingeschränkt.

    Kosten: EUR 5,00 / EUR 19,00 / EUR 49,00 pro Monat

    Webseite: www.fastbill.com

    Bookamat

    Auch der „Bookamat“ macht zunächst einen guten Eindruck, allerdings teilte das Unternehmen kürzlich mit, dass in Deutschland für 2015 keine neuen Jahrespakete mehr angeboten werden können. Grund hierfür sei, dass die Nutzerzahlen in Deutschland „deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind“. Damit bleibt das Angebot nur noch für unsere österreichischen Nachbarn interessant.

    e-conomic

    Die Online-Buchhaltungslösung von e-conomic erinnert doch sehr an klassische Buchhaltungsprogramme und scheint von daher eher eine Lösung für ein wenig erfahrenere Buchhalter zu sein. Spätestens wenn der klassische Freiberufler in der Buchungsmaske nach Konto und Gegenkonto gefragt wird, vergeht im vielleicht die Lust am Buchhalten. In Punkte Layout,  Design und Nutzerfreundlichkeit sind die Mitbewerber außerdem deutlich weiter, dafür gibt es aber eine Zertifizierung von KPMG.

    Kosten: EUR 10,00 / EUR 20,00 / EUR 40,00 pro Monat

    Webseite: www.e-conomic.de

    FAZIT

    Es gibt eine Vielzahl von Anbietern und dabei scheint es DIE Lösung nicht zu geben. Alle Produkte bieten aber kostenfreie Testzugänge, weshalb ich empfehle: einfach ausprobieren. Die wesentlichen Funktionen, die eine Online-Buchhaltungssoftware aber auf jeden Fall bieten sollte, sind aus meiner Sicht:

    • Erfassung von Einnahmen UND Ausgaben
    • Umsatzsteuervoranmeldung direkt aus dem Programm heraus (Schnittstelle zu Elster)
    • Guter Datenexport (insbesondere DATEV)
    • Aktuelle Übersicht Einnahmen-Ausgaben / Finanzstatus